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Eine Honigverkostung ist ein strukturierter Prozess, bei dem die sensorischen Eigenschaften des Honigs analysiert werden. Dabei geht es darum, den Geschmack, das Aroma, die Textur und die Farbe des Honigs zu bewerten. Der Ablauf einer Honigverkostung folgt meist diesen Schritten:

 

1. Vorbereitung

  • Reinheit des Gaumens: Vor der Verkostung sollte der Verkoster seinen Gaumen neutralisieren, z. B. durch ein Glas Wasser oder ein neutrales Lebensmittel wie Weißbrot.
  • Verkostungsumgebung: Der Raum sollte geruchsneutral sein, um die Aromen des Honigs nicht zu verfälschen. Auch eine gute Beleuchtung ist wichtig, um die Farbe des Honigs richtig beurteilen zu können.
  • Utensilien: Es werden kleine Löffel (idealerweise aus Glas, Kunststoff oder Holz) und neutrale Verkostungsschalen verwendet, da Metalle den Geschmack des Honigs beeinflussen könnten.

 

2. Visuelle Analyse

  • Farbe: Die Farbe des Honigs wird unter natürlichem Licht bewertet, sie reicht von hellgelb über bernsteinfarben bis hin zu dunkelbraun. Die Farbe gibt Hinweise auf die Honigsorte (z. B. heller Honig bei Akazienhonig, dunkler bei Waldhonig).
  • Klarheit: Man beurteilt, ob der Honig klar, trüb oder kristallin ist, was auf seinen Zustand und mögliche Verarbeitungsschritte hinweist.
  • Konsistenz: Die Textur wird beobachtet, z. B. ob der Honig flüssig, zähflüssig, cremig oder grobkristallin ist.

 

3. Geruchsanalyse

  • Aroma: Der Honig wird gerochen, um sein Bouquet zu bewerten. Typische Duftnoten können blumig, fruchtig, malzig, würzig, harzig oder karamellartig sein. Der Geruch gibt oft Hinweise auf die Nektarquellen und die Verarbeitung des Honigs.

 

4. Geschmacksanalyse

  • Kleine Mengen probieren: Der Honig wird mit einem Löffel aufgenommen und im Mund verteilt, um seine Textur und seinen Geschmack vollständig wahrzunehmen.
  • Geschmackskomponenten: Der Verkoster analysiert die Süße, Säure, Bitterkeit und eventuelle salzige Noten. Dabei achtet er auch auf die Intensität und das Gleichgewicht der Aromen.
  • Aromenvielfalt: Während der Verkostung können sich die Aromen im Mund entfalten. Typische Noten sind blumig, fruchtig, nussig, malzig oder würzig.
  • Abgang: Schließlich wird bewertet, wie lange der Geschmack im Mund bleibt und wie sich der Honig im Nachgeschmack entwickelt.

 

5. Textur und Mundgefühl

  • Konsistenz: Der Verkoster bewertet, wie der Honig sich im Mund anfühlt, z. B. ob er cremig, samtig, körnig oder klebrig ist.
  • Kristallisation: Falls der Honig kristallin ist, wird die Größe und Gleichmäßigkeit der Kristalle beurteilt.

 

6. Notizen und Bewertung

  • Jeder Honig wird dokumentiert, und es werden Notizen zu Farbe, Geruch, Geschmack und Textur gemacht.
  • Falls die Verkostung professionell ist, erfolgt eine Bewertung nach festgelegten Kriterien, oft anhand eines Punktesystems.

 

7. Vergleich verschiedener Honige

  • Häufig werden mehrere Honige nebeneinander verkostet, um Unterschiede in Aroma, Geschmack und Textur zu erkennen. Die Reihenfolge der Verkostung ist dabei wichtig: milde Sorten zuerst, kräftige und intensive Sorten zuletzt.

 

Honigverkostungen sind nicht nur für Profis wie Honig-Sommeliers interessant, sondern auch für Konsumenten, die die Vielfalt von Honig besser kennenlernen und genießen möchten.


 

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